Seit dem 05. Oktober greift das faschistische türkische Regime wieder die Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien an. Durch Luftangriffe auf Krankenhäuser, Elektrizitätswerke und Ölfelder, also auf die Lebensgrundlage der Selbstverwaltung soll eine neue Großoffensive vorbereitet werden. Das stellt eine neue Entwicklung, ein neues Niveau der Angriffe da. Bisher hatte sich das türkische Regime, obwohl es seit mehr als einem Jahr eine Großoffensive plant, auf einen Krieg niedriger Intensität mit gezielten Angriffen auf politische und militärische Führungspersönlichkeiten der Selbstverwaltung beschränken müssen, da das türkische Regime bisher nicht die Erlaubnis für eine Großoffensive durch die imperialistischen Kräfte USA und Russland erhalten hatte. Ziel der Großoffensive ist dabei die Besetzung weiterer Teile von Rojava und die Zerschlagung der Selbstverwaltung, ein Plan, den Erdogan seit 2015 verfolgt.
Mit den begonnenen Angriffen versucht das türkische Regime sich für die Selbstaufopferungsaktion in Ankara, für die militärische Niederlage in Bashur, die politische Niederlage in Rojava und die diplomatische Schwäche international zu rächen.
Mit den Angriffen haben sich auch die politischen Widersprüche weiter zugespitzt und ein neues Niveau erreicht. Am selben Tag, wie die türkischen Angriffe, gab es einen Angriff gegen syrische Soldaten in Homs, einen syrischen Angriff auf türkische und politischs-islamische Soldaten in Idlib. Mit dem Abschuss einer türkischen Drohne durch die internationale Koalition haben sich auch die Widersprüche innerhalb der NATO auf militärischer Ebene verschärft.
Den Angriffen des türkischen Regimes dürfen wir als fortschrittliche Menschen, Organisationen, Künstler, Journalisten und Migrant:innen aus Kurdistan nicht tatenlos zusehen. Wir müssen den Widerstand zur Verteidigung der Rojava-Revolution stärken. Deshalb rufen wir alle auf bis zum Welt-Kobane Tag, dem 1. November ununterbrochen Widerstand zu leisten gegen die Angriffe des türkischen Regimes, zur Verteidigung der Revolution. Der Welt-Kobane Tag verkörpert dabei diesen ununterbrochenen Widerstand, welchen die Bevölkerung Kobanes und die Selbstverwaltung im Kampf gegen die faschistischen IS-Banden geführt haben, und welchen wir jetzt weitertragen müssen.
Wir rufen alle fortschrittlichen Menschen, Organisationen, Künstler, Journalisten und Migrant:innen aus Kurdistan auf sich an Aktionen in Solidarität mit der Rojava-Revolution zu beteiligen, eigene Kundgebungen, Demonstrationen oder andere kreative Aktionen auf der Straße zu organisieren, an den Orten, wo wir uns aufhalten Aufklärungsarbeit zu machen, sei es auf Sozialen Medien, oder in Schulen, Universitäten und Betrieben. Stärken wir zudem den Aufbau der internationalen Solidarität mit Rojava und stärken wir die Vorbereitungen zum Welt-Kobane Tag.